Bewusstheit                                                                                                   Brandung 1
Pfad der Achtsamkeit  - Der Fels in der Brandung

 Achtsamkeit heißt, alles bewusst und aufmerksam zu erfahren, voll da zu sein für diesen Moment. Sie ist leider nicht einfach vorhanden, sondern muss immer wieder geübt werden. Dies klingt sehr einfach, ist aber in unserer unruhigen, kopf- und leistungsorientierten Welt mit viel Arbeit, Anstrengung und Hingabe verbunden, denn im Gegensatz zu aktivem Denken bedeutet dies Passivsein, was für viele ein Lernprozess ist.  Achtsamkeit ist das Kernthema vieler Meditationsschulen und  auch des

Buddhismus und somit  mindestens 2500 Jahr alt.  Meditation ist über viele Jahrhunderte  Aufgabe der Mönche gewesen,  heute aber ist sie jedem zugänglich geworden. Eines ist sicher: Das Leben hat sich in den 2500 Jahren seit Buddhas Tod verändert, aber die schwierigen Themen sind immer noch die gleichen: Geburt, Leid, Armut, Alter, Krankheit, Vergänglichkeit, Tod, Trennung, Trauer und Schmerz.  Die Vermeidung dieser  Themen verhindert nicht nur inneres Wachstum, sondern auch das einzigartige Potential des Menschen für das bewusste Erleben dieses Moments.

Während Alltagsstress oder eben auch Stress mit dem Körper, mit Leid und Krankheit unser Immunsystem schwächt, fördert Achtsamkeit und Meditation die Selbstheilungskräfte sowohl bei körperlichem wie auch psychischem Schmerz. Außerdem schafft  Achtsamkeit Bewusstheit:  Bewusstheit steht wie ein Fels in der Brandung umspült von Wellen, die kommen und gehen  - diese Wellen sind Gefühle, Gedanken, Glück und Leid, Freude und Schmerz, Wiedersehen und Abschied, Liebe und Hass. In Bewusstheit kann man zudem auch eine Verbundenheit mit der Seele, der Quelle und seiner eigenen  Ganzheit oder Essenz erfahren.

Stress entsteht immer, wenn man die Situation als solche ablehnt. Meditation schaut diese an ohne zu urteilen. Dies braucht viel Mut, denn man muss mit dem zunächst abgelehnten Symptom und der damit verbundenen Angst näher Kontakt machen.  Meditation heißt da sein, wo man gerade ist, eigentlich gar nichts Außergewöhnliches oder gar nichts Heiliges, es sei denn man versteht heilig in seiner wirklichen Bedeutung, nämlich heil- oder ganz-sein.

Wir streben  in unserer zivilisierten Welt  vor allem nach mehr Sicherheit und Kontrolle: Man zieht es vor, Stress zu meiden, sich zu betäuben, sich vor schwierigen Lebenserfahrungen zu drücken oder sich zurückzuziehen (Aussteiger). Insbesondere chronisch Kranke oder Kranke ohne Heilchance haben durch ihre damit verbundene Schwäche jegliche Kontrolle verloren. Dadurch ist es schwieriger, auszuweichen oder sich abzulenken, was viel Hilflosigkeit, Angst, Zorn und Verzweiflung - also Stress auslöst. Meditation hilft, diesen Stress und diese Schwierigkeiten mit Abstand zu betrachten, sich aus Identifikationen zu lösen und eine neue Einstellung zu kreieren. Dadurch wird gerade der von seinen negativen Gefühlen überschwemmte Kranke aus seiner Hilflosigkeit wenigstens zeitweise erlöst, und er kann etwas tun.

Aber, Bewusstheit  ist nicht einfach da   -   sie muss geschult und stetig geübt werden.

 

 

 

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